Die Rolle der Atmung: Energie & Entspannung
Der Atem begleitet uns von der Geburt bis zum Tod. Das Atmen passiert automatisch. Auch wenn wir etwas Konzentriertes machen oder wenn wir schlafen. Atmung ist also etwas nebenbei, was wir selten wahrnehmen.
Yoga nimmt aber die Atmung bewusst unter die Lupe. Die Atmung hilft unserem Körper (Nervensystem, Muskeln) und Geist zu kommunizieren und dadurch hat sie eine Wirkung auf unser Wohlbefinden. Während du Yoga übst, übst du auch deine Atmung wahrzunehmen. Jede Asana ist mit Atem verbunden und es gibt zwischen den Asanas immer wieder Pranajama-Übungen. Für die Yoga-Atemübungen gibt es den Sammelbegriff Pranajama: Prana, wie Energie, und Ajama: Kontrolle. Mithilfe der Atemübungen können wir unseren Atem bewusst wahrnehmen und steuern. Eines von meinen Lieblingsmantras meiner Yogastunden: „deine Atmung beeinflusst dein Körpergefühl und dein Körpergefühl beeinflusst deine Atmung“.
Deine Atmung ändert sich mit deiner Körperhaltung, mit deiner Laune und auch durch soziale Begegnungen. Wenn du froh bist, oder aufgeregt, deine Atmung wird schneller und flacher. Wenn du ruhig und entspannt bist, atmest du tiefer und langsamer. Und die Atmungen von Menschen (auch von Tieren) kommunizieren miteinander. Wenn du anfängst langsam zu atmen, wird der/die neben dir sitzt, auch anfangen langsamer zu atmen. Es hilft jemanden zu beruhigen (ein Kind zum Schlafen zu bringen, mit ruhiger Yoga-Atmung), oder sogar Kraft zu schenken (neben einer Gebärenden ruhig atmen).
Klingt es abstrakt?
Denk einfach nach oder probiere es: nach einer stressigen Situation wie fühlst du dich, wenn du tief ein- und ausatmest oder seufzst? Nicht nur deine Atmung wird wieder leichter, sondern auch dein Kopf fühlt sich wieder klarer an und der Stress oder die Überforderung ist reduziert. „Atme erstmal mal durch“ – sagen wir, weil es uns hilft runterzukommen und dadurch auch energetisiert. Mit einer fließenden Atmung wird das Leben auch fließender.
Und warum ist die bewusste Atmung so wirksam?
Weil unser Atem auch auf unser Nervensystem einen Einfluss hat. Kontrollierte ruhige Atmung aktiviert unser parasympathisches Nervensystem, dies senkt den Blutdruck und die Herzfrequenz, führt uns zu Ruhe und Entspannung. Aktivierende Atemübungen aktivieren den anderen Teil des Nervensystem, den Sympathikus, dies erhöht den Blutdruck und die Herzfrequenz und dadurch erhöht sich unsere Leistungsfähigkeit.
Probiere einfach ein paar Atemübungen:
- Atem beobachten
Schließ deine Augen und nimm einfach deine Atmung wahr. Bewerte es nicht. Nimm es einfach wahr. Nach ein paar Minuten wirst du merken, dass du dich körperlich entspannter und ruhiger fühlst.
- 2:1
Atme zweimal schnell hintereinander (ohne Ausatmung) durch deine Nase ein, und danach atme einmal lange aus durch deinen Mund. Wiederhole dies mindestens drei mal. Diese Atemtechnik hilft in stressigen Situationen dich abzukühlen und nach der richtigen Stressbewältigung zu suchen.
- Atemverlägern und Ausbalancieren
Fang mit deiner Atem Beobachtung an. Nimm wahr, wie du atmest. Und dann fang an deine Atmung ohne Druck, und ohne Erwartungen langsam zu verlängern. Übe das für eine Weile. Und dann beobachte die Länge deiner Ein- und deiner Ausatmung. Versuch deine Ein- und Ausatmung auszubalancieren. Atme so lange ein, wie du ausatmest, und atme so lange aus, wie du einatmest. Übe für eine Weile und dann spüre nach. Du fühlst dich ausgeruht und gleichzeitig wieder bei Kraft. Dies kannst du sehr gut auch während der Arbeit üben.
Hast du Lust auf mehr Atemübungen?
Dann komm zu Yogastunde vor Ort oder online und übe es!
Atem ist deine Kraft und deine innere Harmonie!
Jedes Einatmen stärkt. Jedes Ausatmen entspannt.